Den Werwolf Verhexen by Caroline Hanson

Den Werwolf Verhexen by Caroline Hanson

Autor:Caroline Hanson
Die sprache: deu
Format: mobi
Tags: Paranormal
Herausgeber: Host of the Hills
veröffentlicht: 2013-02-02T23:00:00+00:00


Prolog

Prag, Tschechische Republik

vor 15 Jahren

Er war nicht Gott.

Allerdings hatte es eine Handvoll von Jahren zwischen seinem Aufstieg zum Thron und der Tötung der Anderen gegeben, in denen er es genauso gut hätte sein können. Die Welt hatte sich nicht nur nach seinen Launen gerichtet, sondern sie gefürchtet.

Er war nicht der Tod.

Er hatte Tod geschaffen, Tod gebracht, sogar den Tod abgewendet, indem er jemanden unsterblich gemacht hatte. Aber der Tod kam nie, um ihn zu holen.

Zeit, um das zu überdenken.

Er schätzte, es war passend, dass er wie Gaius sterben würde. Lucas, ein 900 Jahre alter Vampir-Emporkömmling‘, war geradewegs zu ihm gegangen und hatte ihm den Kopf abgeschlagen, ohne dass Gaius auch nur protestierend mit der Wimper gezuckt hatte. Ein Schwingen seines Schwertes, ein Beseitigen von Asche, und er hatte den Thron bestiegen.

Gaius hatte wochenlang dagesessen, ins Nichts starrend wie ein törichter Narr, bis Lucas beschlossen hatte, dass es genug war, dass verblasste Herrlichkeit und Verehrung ihre Grenzen hatten.

Aber jetzt schlich ihm der Tod hinterher, vergrub seine Klauen langsam und süß in ihm, so dass er es kaum bemerkte. Machte es einen Unterschied? Kümmerte es ihn? Wenn er wieder in diesen katatonischen Zustand verfiele und nie wieder herauskäme, wäre das so schlimm?

In seinem Kopf durchmischte er Erinnerungen wie ein Kartenspiel, blätterte durch statische Bilder seines Lebens: er lachend, verzweifelnd, kämpfend, sogar fickend. Ereignisse, die lebhafte farbenfrohe Gefühlsregungen hervorrufen sollten, doch er verspürte nichts als grau.

Von Geburt an hatte er gewusst, dass er in der Schlacht sterben würde, von ganzem Herzen für etwas kämpfend. Und daher wusste er, dass er nicht der Tod war. Weil der Tod wusste, was er wollte und in der Lage war, es außer Reichweite zu halten.

Der Klang von wildem, männlichem Gelächter drang die Treppe herauf zu seinem Zimmer, und Lucas kam unmittelbar wieder zu sich, sein Herz laut klopfend, als es sich beschleunigte und vorübergehend die Geräusche von unten übertönte. Sein Herzschlag verlangsamte sich, und er blinzelte, dunkle Wimpern verschlossen seine blassblauen Augen. Von draußen vor der Tür kam ein Rascheln von Seide; Marion kam.

Er hatte sie vor Jahrhunderten erschaffen. Sie klopfte, und er bat sie herein. Fast bebend vor Aufregung beugte sie ein Knie , den Kopf bescheiden gesenkt.

„Mein König, Roberto ist aus der Neuen Welt zurückgekehrt. Ich würde Euch bitten zu kommen, um ihn zu empfangen, wenn es Euch beliebt.“

Eine Spur von Begeisterung durchzog ihre Worte. Sie war ungewöhnlich groß, fast einen Meter achtzig, und unangenehm mager, ihre Züge scharf und streng. Marions Haar war ein lebhaftes Rotbraun, ihre Augen resedagrün. Sie sah genauso aus wie mit achtzehn, als sie starb und zum Vampir wurde. Aber Jahrhunderte des harten Lebens, der Ausschweifungen und des Elends hatten sie verhärten lassen und Spuren auf ihrer Zartheit hinterlassen, so dass ihre Vitalität eine brüchige Maske war.

Lucas stand auf und ging die Treppe hinunter; die Vampirwachen standen stramm, als er mit Marion wie mit einem rachsüchtigen Cockerspaniel auf den Fersen vorbeiging. Die Neue Welt nannte sie es, als ob sie noch nie von den Vereinigten Staaten von Amerika gehört hätte.

Er sah im Vorbeigehen auf die Standuhr und bemerkte, dass heute der 31.



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